
Wie ich Raumakustiker wurde…
Erste Experimente
Als Hobby-Musiker (Bassist) hatte ich schon in der Kantonsschule in den 90ern bei einem Bandraum-Projekt meine ersten Erfahrungen mit Raumakustik. Für den Projektunterricht durften wir als Schülerband 6 Stunden pro Woche üben.
Dazu erhielten wir einen Luftschutzkeller als Bandraum.
Wer leere Luftschutzkeller kennt, weiss: da hallte der ganze Raum monströs. Wir haben eine Zwischenwand eingebaut, Teppiche am Boden verlegt und die klassischen Eierschachteln an den Wänden montiert.
Der Unterschied war enorm – visuell und akustisch.
Obwohl ich mittlerweile weiss, das Eierschachteln nur begrenzte Frequenzen eliminieren. 🙂
Das Kirchencafé war eine Akustik-Hölle
Raumakustik in Kirchen
Später hatte ich mit Tontechnik zu tun im kirchlichen Bereich. Ein Saal mit tiefer Decke und Plattenboden. Das führte zu diversen Problemen in der Akustik – vor Allem dann, wenn eine komplette Band mit Instrumenten in allen Lagen spielte. Ich gebe zu: oft war mein Bass das Problem.
Im gleichen Umfeld war das Kirchencafé eine regelrechte Akustik-Hölle.
Statt eine Oase für Gemeinschaft und inspirierende Gespräche, was es für empfindliche Menschen kaum auszuhalten. Weil die Akustik so schlecht war, muss man lauter sprechen, was das Problem in einen kirchlichen Teufelskreis eskalierte.
Sehr interessante Herausforderungen!
Raumakustik an der ETH
Da entschied ich mich, ein Semester Raumakustik an der ETH Zürich zu belegen. Das war wertvoll, um wirklich zu verstehen, wie sich Schall ausbreitet, wie Schallwellen sich verstärken oder auslöschen, wie Räume ihre eigenen stehenden Wellen entwickeln und wie man in solchen Situationen vorgeht, um einen echten, erlebbaren Unterschied zu machen für all diese Menschen, die solche Räumlichkeiten nutzen wollen würden.
Nachhallzeiten, Sprachverständlichkeit, Verhalten von Tönen in unterschiedlichen Frequenzen, Raum-Modi, stehende Wellen etc waren da Themen. Damit man Akustik-Probleme gezielt angeht.
Akustik im Musikbereich
Ich lebe mit meiner Familie in Rapperswil, spiele weiterhin Bass – nach Spiegelbild jetzt bei Under Your Skin (das hat oft auch mit Akustik zu tun) – und komme gerne vorbei, um deinen Raum auszumessen und Ideen zu bringen für die Optimierung.